Aufregend dicht. Das Duo Yusupova/Spirina begeistert mit russischer Romantik

Ein wundervolles Programm russischer Komponisten gab es beim Kammermusikabend der Musikschule Ismaning zu hören. Im Großen Saal der Seidl-Mühle zauberten Cello-Lehrerin Nargiza Yusupova und Polina Spirina am Klavier wahrlich eine „Magie der russischen Romantik“ und machten dem Titel der Veranstaltung alle Ehre. Der erste Teil des Konzerts bot einen Querschnitt beliebter Melodien wie Tschaikowskis Nocturne oder Rachmaninoffs Vocalise. Vor der Pause brachten von Orientalismen geprägte Melodien die etwa 120 Zuhörer zum Schwärmen. Mit nicht mal 20 Jahren komponierte Rachmaninoff das Stück „Danse orientale“. Dieses Frühwerk lebt von dem Kontrast der schwelgerischen exotischen Melodie mit an die Musik der Roma erinnernden Klängen zu dem schnellen Mittelteil, der wieder ganz in die Welt des russischen Komponisten zurückführt. Mit den „Polowetzer Tänzen“, die Alexander Borodin ursprünglich für seine Oper „Fürst Igor“ komponierte, endete dann die erste Hälfte. Nach der Pause gaben Nargiza Yusupova und Polina Spirina ein eindringliches Exempel spätromantischer Ensemblekunst. Noch ganz in der Tradition des 19. Jahrhunderts steht die kurz nach der Jahrhundertwende komponierte Sonate für Violoncello und Klavier g-moll op. 19 von Sergej Rachmaninoff. Yusupova und Spirina erreichten eine ausgewogene klangliche Balance, was angesichts des Gefüges aus romantischen Cellokantilenen und virtuosen Klangfluten des Klaviers eine grandiose Leistung ist. Mit dem rund 30-minütigen viersätzigen Werk ist den beiden Künstlerinnen tatsächlich nochmal eine Steigerung zur ersten Hälfte gelungen und so endete dieses mitreißende Konzert mit tosendem Applaus des reich beschenkten Publikums.

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Eindrucksvoll harmonierten Nargiza Yusupova und Polina Spirina im virtuosen Zusammenspiel und machten die „Magie der russischen Romantik“ mit dynamischen Kontrasten und schwebenden Klängen zu einem Erlebnis.